Die sogenannte Trendsportart Parkour und Freerunning ist ursprünglich in Frankreich entstanden und ist größtenteils über die Medien bekannt geworden. Seitdem wird es immer populärer und entwickelt sich stetig weiter. Allein die Entwicklung in den letzten 2 Jahren zeigt, wie viel Potential und Möglichkeiten die Trendsportart bietet und noch offen hält.
Da wir die Zukunft aber nicht voraussagen können, wird sich in diesem Beitrag mit der Geschichte der Trendsportart beschäftigt.

Georges Hérbert:
Die Geschichte von der Parkour/Freerunning-Bewegung beginnt mit der „Méthode Naturelle“, welche am Anfang des 20. Jahrhunderts durch Georges Hérbert entstand. Hérbert wollte eine Trainingsmethode für das Militär entwickeln, welche flexibler, beständiger und widerstandsfähiger macht.
Jeder der Soldaten musste trotzdem Mut und Selbstlosigkeit beweisen.
Als französischer marine Offizier sah Georges viel von der Welt und war besonders beeindruckt von den Menschen auf dem afrikanischen Kontinent. Nach einem Vulkanausbruch 1902 auf der Insel „Martinique“ wurde ihm klar, wie wichtig doch die körperliche Stärke und Geschicklichkeit sei.
Als Georges nach Frankreich zurückkehrte, fing er an, seine Trainingsmethode an der Universität Reims zu unterrichten.
Das Training bestand aus:
- Laufen
- Rennen
- Springen
- Klettern
- Balancieren
- Werfen
- Heben
- Selbstverteidigung
- Schwimmen
Jede der genannten Disziplinen wurde in Verbindung mit den anderen trainiert. Dies geschah nicht auf simulierten, sondern auf natürlichem Terrain.
Sein Ziel war es, dass jeder seiner Schüler in der Lage ist, diese Bewegungsform in jeglichen Situationen anwenden zu können. Somit hatte die „Méthode Naturelle“ einen starken Einfluss auf das militärische Training der 60 Jahre.
Raymond Belle:
Raymond Belle wurde 1939 in Vietnam geboren. Schon als junger Schüler wurde er als Soldat für die französische Armee ausgebildet. Mit 12 Jahren brachte er sich mit seinen Kameraden effiziente Fluchttechniken bei. Dies diente dem Zweck, die Überlebenschancen während des Krieges in seiner Heimat zu erhöhen.
Nach einigen Jahren des Friedens brachte ihm seine körperliche Geschicklichkeit eine Anstellung bei der Pariser Feuerwehr. Als Feuerwehrmann erhielt er mehrere Auszeichnungen und war somit ein großes Vorbild für seine beiden Söhne Jean-Francois und David Belle.
David Belle:
David Belle wurde am 29. April 1973 geboren und ist Mitbegründer der heutigen Parkour-Bewegung. Er wuchs als Kind bei seinem Großvater mütterlicherseits auf.
David trainierte schon in jungen Jahren Turnen und Leichtathletik. Das Training absolvierte er aber schon immer lieber im Freien und in den Wäldern. Er wollte, dass seine Bewegungen etwas Natürliches beinhalten, und so entwickelte er durch Vorstellungen in seiner Fantasie, seine eigene „Fluchttechnik“. Ziel war es, dass er sich durch kein Hindernis stoppen lassen durfte.
Mit 15 Jahren zog er mit seiner Familie nach Lisses. David übertrug die von ihm im Wald entwickelten Fähigkeiten auf die urbanen Gegebenheiten und die dortige Architektur. Auf seinen Sport wurden schnell andere Jugendliche aufmerksam und begannen somit auch mit dem Training.
Interessant ist es hier noch zu erwähnen, dass sich so David Belle und Sébastien Foucan kennenlernten und das erste Parkour Team „Yamasaki“ gründeten.
Heute gilt David Belle als der Gründer der Parkour-Bewegung. Die Gründung der Freerunning-Bewegung wird hingegen Sébastien Foucan zugeschrieben.
Ich glaube, das war jetzt genug Geschichte. Nun möchte ich noch einmal die jeweiligen Definitionen von Parkour und Freerunning vorstellen.
Parkour und Freerunning sind Sportarten, welche genauer betrachtet in zwei unterschiedliche Richtungen gehen.
Unsere Definitionen von Parkour:
Parkour ist eine Bewegungsdisziplin, in welcher versucht wird, mit den eigenen körperlichen und mentalen Fähigkeiten so schnell und effizient wie möglich von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. Dabei muss nicht unbedingt der vorgegebene Weg verwendet werden.
Unsere Definition von Freerunning:
Freerunning ist genau wie Parkour eine Bewegungsdisziplin, in welcher jedoch nicht auf die Schnelligkeit und Effizienz geachtet wird, so wie es beim Parkour üblich ist. Beim Freerunning wird am meisten Wert daraufgelegt, dass der Weg schön und elegant unter Einbezug der Umgebung bestritten wird. Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Ausführung der einzelnen Überwindungstechniken oder der sogenannten „Flips“ etc. gelegt.
Ursprünglich hat es einen Streit zwischen den einzelnen Bewegungen gegeben. Die Athleten aus den jeweiligen Bewegungen wollten nicht mit den anderen in einen Topf geschmissen werden. So distanzierten sich zu Beginn Parkour und Freerunning immer weiter voneinander.
Heute wird das Ganze etwas anders betrachtet.
Der Sport „Parkour und Freerunning“ wird mittlerweile als eine Sportart ausgeübt. Sicherlich gibt es immer noch Athleten, die eine Differenzierung der Sportarten für richtig halten. Jedoch ist diese Unterteilung unserer Meinung nach gar nicht möglich, da im Training oft unbewusst mehr auf „Speed“ oder „Style“ geachtet wird. Uns ist bewusst, dass diese Trainingsinhalte, also „Speed“ oder „Style“, auch getrennt voneinander trainiert werden können, doch meistens werden diese Inhalte direkt kombiniert und auf die Umwelt übertragen.
PK vs. FR
Fazit:
In der Geschichte des „Parkour und Freerunning“ ist schon viel passiert. Die Entwicklung der Sportart hat in der Vergangenheit schon für ikonische Momente gesorgt und wird in Zukunft Sachen, die bis jetzt unmöglich scheinen, möglich machen. Jeder Athlet trägt zu dieser Entwicklung bei und möchte seine persönlichen, körperlichen und mentalen Grenze überwinden.
Eins ist auf jeden Fall klar. Beide Bewegungen können ohne die andere nicht wachsen und sich entwickeln. Es ist schwer, eine Behauptung zu tätigen, welche sagt, dass diese Sportarten zusammengehören oder getrennt ausgeübt werden sollten.
Deswegen zählt hier deine persönliche Überzeugung.
Das war es auch schon wieder mit diesem Beitrag. Ich hoffe, dir hat das Geschriebene gefallen und freue mich auch schon darauf, bald den nächsten Beitrag für dich zu veröffentlichen.